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Digitaler Stress – Wie Dich unachtsamer Internetkonsum belastet

Woher genau kommt der digitale Stress?

Es gibt viele Sachen, die uns im Alltag stressen. Egal, ob es der Job ist, Ansprüche an uns selbst, Termine und Verpflichtungen, Konflikte mit Nahestehenden, die Familie an sich, Pflege und Finanzsorgen oder eben die ständige Erreichbarkeit.

Die Techniker Krankenkasse schreibt: „Die digitale Transformation hat die Informationsfülle und die Kommunikationsform im Privat- und Berufsleben beschleunigt und vervielfältigt. Internet, E-Mails, Smartphones. Wir sind immer und überall erreichbar. Die Post kommt nicht mehr nur einmal am Tag, sondern kann im Minutentakt auf dem Bildschirm auftauchen.“ Okay, das dürfen wir jetzt einmal bitte kurz reflektieren. Du kannst auch gerne noch mal ganz kurz zurückspulen, um das Ganze noch mal auf Dich einwirken zu lassen. Okay. Wir bekommen Post im Minutentakt, vielleicht sogar im Sekundentakt. Das heißt, unsere Energie ist permanent im Außen und gar nicht mehr bei uns selbst. Es ist also kein Wunder, dass wir permanent gestresst sind. Doch woher kommt eigentlich dieser digitale Stress?

Laut der Techniker Krankenkasse Stressstudie aus dem Jahr 2016 fühlen sich mehr als 60% der Deutschen gestresst. In der aktuellen Studie aus dem Jahr 2020 von Professor Doktor Henner Gimpel und anderen Forschern wurden die folgenden zwölf Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit näher analysiert. Mit 17% macht der Belastungsfaktor „Ständige Leistungsüberwachung und Bewertung“ den größten Anteil aus, gefolgt von „Gläserner Person“, also dem Belastungsfaktor, der sich auf die Verletzung der Privatsphäre bezieht, weil man ja im Internet nicht so viel von seinen eigenen privaten Daten verstecken kann und allein schon bei der Benutzung von sozialen Medien preisgibt. Und wir wissen ja alle, was im Internet bleibt, bleibt auch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Internet. 10% machen „Unzuverlässigkeit der digitalen Technologien und Medien“ aus. 9% „Unterbrechungen“, noch mal 9% „Überflutung mit Information und Beschleunigung“, 8% „Nicht-Verfügbarkeit von Technologie“, 5% „Verunsicherung durch ständigen Wechsel“, wieder mal 5% „Unklarheit der eigenen Rolle“, nochmals 5% „Komplexität der digitalen Technologien und Medien“, 4% „Omni- und Dauerpräsenz“, nochmals 4% „Jobunsicherheit“ und abermals 4% „mangelnde Erfolgserlebnisse“. Hinzu kommt das Einsickern der Arbeit in den privaten Bereich. Das heißt Arbeitsleben- und Privatleben verschmilzt immer mehr. Nicht nur auf Grund dessen, dass wir über das Smartphone ständig erreichbar sind, sondern weil Homeoffice auch einen positiven Trend erfährt und immer mehr Menschen von zuhause aus arbeiten.

Quelle: Hans Böckler Stiftung – Wenn Digitalisierung Stress macht

Wenn ich alleine schon an mich denke, wie viele Probleme ich hatte, als es mit Corona losging, ganz plötzlich auf mich selber gestellt zu sein, die Disziplin zu bewahren in meinen eigenen vier Wänden, die ich doch eigentlich mit Erholung und Spaß verbinde, plötzlich ja Leistung erbringen zu müssen, mich nicht ablenken zu dürfen oder ganz kurz mal auf der Couch ein Päuschen zu machen und dann doch einzuschlafen. Also das waren alles so viele Gefahren und Herausforderungen, denen sich echt viele von uns glaube ich erstmal stellen mussten und viele wohnen ja auch nicht mehr alleine zuhause. Wenn der Partner oder die Eltern oder Kinder einen ständig ablenken, kann es schon ziemlich schwierig sein, in den Fokus zu kommen und so auch wertvolle Zeit einzusparen. Es ist also kein Wunder, dass viele Menschen, die mit Homeoffice nicht zurechtkommen, aber trotzdem im Homeoffice arbeiten, Burnout-gefährdeter sind und generell auch einfach mehr digitalen Stress erfahren.

Aber auch soziale Normen, wie der Anspruch schnellstmöglich Nachrichten und Mails zu beantworten, setzen uns sowohl privat als auch im Arbeitsleben zunehmend unter Druck und last but not least FOMO. Der eine oder andere, der meine Videos kennt hat diesen Begriff schon öfter gehört. Also die Angst davor, etwas verpassen zu können und im Internet, wo es so viele unzählige spannende Möglichkeiten gibt, sich zu belesen, unterhalten zu lassen oder sonst was, ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen unter FOMO leiden.

Was sind die Folgen von digitalem Stress?

Doch was sind eigentlich die Folgen eines solchen Verhaltens. Na, schauen wir doch mal. Die Liste ist auf jeden Fall, oh sehr lang. Die Folgen sind untere anderem emotionale Erschöpfung, kognitive Irritation, reduzierte Produktivität, Arbeitsunzufriedenheit. Wer hätte das gedacht? Gesundheitliche Beschwerden. Das ist sehr interessant, denn und jetzt einmal bitte die Grafik einblenden, leiden Personen mit starkem digitalen Stress mit ganzen 13% mehr an Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, 14% mehr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 15% mehr an neurologisch-sensorischen Erkrankungen, 25% mehr an psychischen Beeinträchtigungen und 15% mehr an Erkrankungen des Verdauungssystems.

Quelle: Gesund digital arbeiten?! Eine Studie zu digitalem Stress in Deutschland


Das kannst Du gegen digitalen Stress tun

Alles klar. Das hört sich jetzt alles nicht so toll an, aber natürlich kannst auch Du etwas dagegen tun:

Erstens, plane Deinen Tag vor. Ich mache das auch immer. Jeden Abend, dass ich in meinen Kalender reinschaue, schaue welche Aufgaben zu tun sind. Dann ordne ich sie nach der Priorität, ordne sie in meinen Folgetag ein, schätze ungefähr ab, wie viel Zeit ich für diese benötige und dann kann ich voll entspannt in den Feierabend gehen und wenn ich mich dann am nächsten Tag an meinen PC setze, dann weiß ich ganz genau, was heute zu tun ist und gerate gar nicht erst in dieses Fehlverhalten, zehntausend Dinge gleichzeitig machen zu wollen und immer mal wieder hier und da und da und da. Und am Ende des Tages nichts geschafft zu haben und unglaublich gestresst zu sein.

Zweitens, verwende Projektmanagementsysteme. Ich bin ein großer Fan von Trello, aber es gibt auch Alternativen wie zum Beispiel Assana oder auch Click Up, die ich Dir nur wärmstens empfehlen kann. Denn so kannst Du ganz einfach Deine digitalen Aufgaben organisieren, hin- und herschieben, Links sammeln, Bilder sammeln. Du kannst Fälligkeitstermine einstellen, damit Du für jede Aufgabe ganz genau weißt, bis wann diese zu erledigen ist. Und das Allerbeste, wenn mal irgendetwas nicht nach Plan laufen sollte, kannst Du ganz einfach die Tasks hin- und herschieben ohne jetzt zum Beispiel in einem Heft tausend Pfeile machen zu müssen oder Sachen durchzustreichen und sonst was. Und das alles in nur wenigen Klicks. Falls Du diese Tools noch nicht kennst, findest Du weitere Informationen dazu in der Infobox.

Drittens, E-Mail-Organisation. Ich denke mal, das kann sich jeder schon denken, was da getan werden sollte und zwar E-Mails lesen und aussortieren, damit sich gar nicht erst 999.000 E-Mails in Deinem Postfach ansammeln und natürlich auch Ordnerstrukturen anlegen, so dass Du nicht den Überblick in Deinem Postfach verlierst.

Und so kommen wir auch schon zum nächsten und vierten Punkt, habe eine Ordnerstruktur. Nicht nur E-Mails, sondern eben auch auf der Festplatte. Egal was Du tust, egal welchen Arbeitsbereich, es macht Sinn, dass Du Dir eine logische, intuitive Ordnung zulegst, so dass Du ohne großartig nachdenken zu müssen ganz genau weißt, wo sich das befindet, nach dem Du gerade suchst.

Ein freier Posteingang sorgt für einen freien Kopf

Fünftens, digitale Öffnungszeiten. Diese Idee finde ich sehr, sehr inspirierend. Und zwar, dass Du einfach für Dich selber definierst, wann Du Deine E-Mails beantwortest. Ist es jetzt täglich von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 15:00 bis 17:00 Uhr oder auch vielleicht nur einmalig von 10:00 bis 14:00 Uhr. Du kannst selber für Dich bestimmen, von wann bis wann Du ein Auge auf Deine E-Mails wirfst. Denn wenn Du keine genauen Zeiten für Dich definierst, besteht die Gefahr, dass Du permanent Nachrichten checkst und das bezieht sich natürlich nicht nur auf Dein Postfach, sondern allgemein auf alle Nachrichten, ja? Also ich mache das auch so, dass ich, wenn überhaupt nur einmal pro Stunde mein Handy checke, um zu prüfen, ob ich eine Nachricht bekommen habe, aber selbst das ist oftmals nicht der Fall. Denn wenn ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass mich jemand gerade erreichen könnte, wie soll ich denn jemals in den Fokus kommen und kreative Ideen schöpfen?

Sechstens, indirekte Impulskontrolle durch zum Beispiel Yoga, Meditation, Sport oder anderen Achtsamkeitsübungen, so dass Du den Muskel der Selbstbeherrschung und des eigenen Willens trainierst, so dass Du in Situationen, wo plötzlich ein Impuls hochkommt, Nachrichten checken, Nachrichten checken, nicht nachgehen musst, sondern ganz einfach sagst, nein okay, ich lasse diesen Impuls jetzt einfach mal so stehen, aber ich bleibe trotzdem bei mir, denn ich weiß ja auf höherer Ebene, dass es gut für mich ist.

Und siebtens, meine Lieblingstechnik, die Pomodoro-Technik. Das heißt, Du legst für Dich selber regelmäßige Pausen in Deiner Arbeitszeit fest, so dass Du gar nicht erst in eine Downward-Spiral gerätst. Also dass Du Dich in Sachen festbeißt, anfängst irrational zu werden und dadurch auf Grund von Perfektionismus oder anderen Gründen gar nicht mehr produktiv bist, ja? Wie oft habe ich damals an einem YouTube Video über drei Stunden gesessen, weil ich irgendwie 10.000-mal darüber nachgedacht habe, ob der Cut jetzt so sitzen soll oder so sitzen soll, anstatt einfach mal kurz eine Pause zu machen und mein Herz zu fragen, ob das wirklich gerade relevant ist. Und wenn jetzt die Pomodoro-Technik für Dich interessant klingt und Du noch nicht von ihr gehört hast, dann schaue Dir gerne folgendes Video an, um mehr davon zu erfahren:

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